Mythen, Sagen und Legenden ranken sich um das Thema „Tanzen“. Wir haben uns einige per Zufallsgenerator rausgepickt und ordnen sie ein – mehr oder weniger fundiert 😉
Mythos 1: Tanzen kann man nur in besonderer Kleidung – FALSCH
Man hat sie direkt vor Augen: die wunderschönen Ballkleider am Wiener Hoftheater oder die figurbetonten Outfits am Salsa-Strand. Wenn eine Kleidung die Charakteristik und Stimmung des jeweiligen Tanzes aufgreift und unterstützt, ist das natürlich schön und hilft auch, das Gefühl für den Tanz zu entwickeln. Ein Muss ist das aber auf keinen Fall! Wichtig ist vor allem, dass man sich mit der Kleiderwahl wohl fühlt und sich gut bewegen kann. Die gleichen Kriterien gelten auch für die Wahl der Schuhe. Zuerst geht es darum, dass es Spaß macht, sich mit ihnen zu bewegen. Wenn sie dann noch das Tanzfeeling unterstützen, ist das ein toller Zusatzeffekt!
Mythos 2: Tanzen schützt vor Demenz – RICHTIG
Das wiederum haben Wissenschaftler rausgefunden: Tanzen verringert das Risiko, an Demenz zu erkranken, um bis zu 76 Prozent! Denn die komplexen Bewegungen, Figuren und die Herausforderungen beim Führen und Folgen fordern unsere grauen Zellen sehr stark. Außerdem macht Bewegung auf Musik richtig Spaß und gesellig ist es auch noch. Deshalb ist Tanzen sehr viel wirkungsvoller als beispielsweise Kreuzworträtsel lösen.
Mythos 3: Je besser ein Mann tanzt, desto besser ist er im Bett – VIELLEICHT RICHTIG
Shakira soll das mal behauptet haben. Es wird ja bekanntlich in Umfragen zum Thema Sex am meisten gelogen. Also lassen wir auch hier Umfragen und Feldstudien außen vor und machen uns Gedanken, was an diesem Mythos dran sein könnte. Wer tanzt, lernt seinen Körper kennen. Tanzen wirkt außerdem auf die Tiefenmuskulatur, zu der auch der Beckenboden gehört. (Ja, auch Männer besitzen diese Muskelgruppe!) Ist diese wiederum gut ausgebildet, macht es auch im Bett mehr Spaß. Außerdem lernt man auf der Tanzfläche, auf seine Partnerin zu achten und auf kleine körperliche Signale zu reagieren. Auch diese Achtsamkeit wirkt sich positiv auf Aktivitäten im Schlafzimmer aus. Umgekehrt muss man aber auch berücksichtigen, dass Paare in der Regel beim Tanzen mehr Zuschauer haben als im Schlafzimmer. Viele Männer fangen auch erst spät mit dem Tanzen an. Dementsprechend muss tänzerisches Können nicht in direkter Verbindung zu den sexuellen Kompetenzen stehen. Aber Körpergefühl und Rhythmus in der Vertikalen zu schulen, um die Ergebnisse in der Horizontalen anzuwenden, bringt mit Sicherheit mehr Spaß für beide. Und Fakt ist: Männer, die tanzen können, wirken attraktiv auf Frauen. Das ist sogar seit Längerem wissenschaftlich bewiesen.
Mythos 4: Tanzende Menschen sind arrogant und eingebildet – FALSCH
Menschen, die tanzen, achten auf ihre Körperhaltung. Eine aufrechte Haltung, Brust raus und ein offener Blick strahlen Selbstbewusstsein aus – ein „Nebeneffekt“ beim Tanzen. Auf Menschen, die eher schüchtern und zurückhaltend sind, kann eine solche Körperhaltung auch mal arrogant wirken. Doch das ist meistens nicht der Fall: Tänzerinnen und Tänzer zeigen vielmehr Haltung und stehen zu sich. Außerdem sind sie kommunikativ und gern mit Menschen in Kontakt. Auch das widerspricht dem Mythos, das Tänzerinnen und Tänzer eingebildet sind.
Mythos 5: Alle Tänzerinnen und Tänzer können nur bis acht zählen – FALSCH
Korrekt formuliert müsste es heißen: Alle Tänzerinnen und Tänzer wollen nur bis acht zählen. In acht Taktschläge, also in einen „Achter“ bringt man schon ne ganze Menge an Tanz-Know-how unter. Wenn es nicht ausreichen sollte, gibt es eben noch einen „Achter“ und noch einen… höhere Zahlen lenken nur vom eigentlichen Tanz und von der Musik ab.
Mythos 6: „Tanzen“ kommt von „tun“ – wenn es von „wissen“ käme, hieße es „wanzen“ – RICHTIG
Es ist wichtig und absolut empfehlenswert, in einer Tanzschule die Tanzkurse zu besuchen und sich dort vom Tanzlehrer-Team mit Infos versorgen zu lassen. Aber wie jede Bewegungsform braucht auch der Tanz vor allem: Routine und Übung. Nur im Tanzkurs stehen und zuhören und dann wieder an der Bar sitzen, hilft da nicht. Routine bekommt man am schnellsten, wenn man mal zwischendurch einfach drauf los tanzt, Kombinationen ausprobiert und viel Spaß mit seinem Partner hat. Die Erfahrung, welche Aktion oder Reaktion zu welcher Tanzsituation am besten passt, wird sich von ganz allein einstellen.
Mythos 7: Betrunken tanzt man besser – FALSCH
„Vertrau mir, du kannst tanzen. – Dein Vodka.“ Der Spruch klingt verlockend, aber wir empfehlen ein unbelastetes Tanzerlebnis. Streiche „Vodka“ und ersetze durch „Tanzloft-Team“. Vielen Frauen wird beim Drehen im Walzer beispielsweise sowieso schon schwindelig. Alkohol wirkt da eher kontraproduktiv. Und auch die eigene Balance zu finden und gemeinsam mit dem Partner stabil zu stehen, wird mit jedem Glas Alkohol schwerer.